Der Terrazzo nach Palladiana verwendet verschiedenförmige Marmorplatten, welche allgemein im Durchmesser nicht größer als 25cm sind. Oft handelt es sich dabei um 2-3cm starkes Abfallmaterial, dass örtlich auf den Estrich verklebt wird. Die Zwischenräume werden mit einer feinen Terrazzokörnung ausgefüllt und zusammen mit den Fragmenten verdichtet. Um die Optik zu verfeinern, werden die größeren Marmorfragmente häufig mit einem Hammer zugeschlagen. Die handwerkliche Herstellung bzw. Ausführung eines „Palladiana“ ähnelt stark einer Ausführung nach Carlo Scarpa (Olivetti Showroom in Venedig).
Ein historisches Beispiel eines Terrazzo Palladiana ist in der Villa Valmarana ai Nani in Vicenza (IT) zu finden.
In der Tat gibt es nicht viele Fachfirmen in Europa, welche jene aufwendigen Böden verlegen können. Einige Terrazzohersteller in Italien haben sich dieser seltenen Kunst noch verschrieben. Herr Peter Hess beherrscht ebenfalls die Ausführungstechniken solcher Bodenkonstruktionen, sogar unter Einsatz von Fußbodenheizsystemen.
Der Palladiana Terrazzoboden hat seinen einschlägigen Namen von dem Architekten Andrea Palladio erhalten. Andrea di Pietro della Gondola, genannt Palladio, war einer der bedeutensten Architekten der Renaissance im nördlichen Italien. Der sog. Palladiana ist im technischen Ursprung auf den Opus incertum zurückzuführen. Jene römische Bautechnik wurde im Bereich von Fußböden und Wandkonstruktionen verwandt. Im Gegensatz zum Opus Signinum wurden hier größere Ziegelfragmente in unregelmäßigen Mustern als Platten verlegt und mit Mörtel ausgefugt.