Risse im Terrazzo

Risse in einem traditionellen Terrazzo sind eigentlich als normal zu bezeichnen. Meist handelt es sich um feinere Haarisse. Vorab sei aber gesagt: Eine Garantie der Rissfreiheit kann jedoch kein Terrazzohersteller geben! Es gibt aber eine Möglichkeit die Rissbildung auf ein absolutes Mininum zu reduzieren!

 

Wo liegen die Ursachen der Rissbildung?

 

Stoß- und Schlagbelastung

Ein häufig auftretendes Problem auf Großbaustellen (z.B. Museen, Schulgebäude) sind die mechanischen Belastungen, welche auf den eingebrachten Terrazzoestrich wirken. Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass man gemeinsam mit der Bauleitung diese Risiken minimieren kann, indem mit nachträglich arbeitenden Gewerken über die Thematik "Terrazzo" gesprochen wird und so ein Bewusstsein für die Materie geschaffen wird. So sollte man die Fläche mindestens mit PE-Folie ummantelten TETRA-Pack schützen und kann zusätzlich noch MDF-Platten zum Schutz verwenden. Gründe für dynamischen Lasteintrag sind nämlich meistens schwere Hubgeräte oder Maschinen mit Räderwerk. Vorallem ist darauf zu achten, dass der Terrazzo über einen geeigneten Haftverbund mit dem Untergrund verfügt. So könnte sich auch im schlimmsten Fall durch Stoßbelastung der Terrazzo vom Unterbeton trennen. So empfehlen wir den Einsatz von sog. Hochleistungshaftbrücken, welche jedoch keine Garantie für mechanische Belastungen geben.

 

Das Schrumpfen

Unter dem Begriff Schrumpfen versteht man die Volumenminderung, welche auf die chemische Wasserbindung zurückzuführen ist. So nehmen Wasser und Weisszement anfänglich einen größeren Raum ein, als die daraus entstehenden Reaktionsprodukte. Die Kontraktion beträgt ca. 25 Vol-% bezogen auf das chemisch gebundene Wasser. Durch die chemische Wasserbindung wird dem Beton Wasser somit entzogen. Praktisch bekommt dieser theoretische Ansatz vorallem in der Sommerzeit eine wesentliche Bedeutung. Aufgrund dieser chemischen Wasserbindung wird dem Terrazzo Wasser entzogen und der Erhätungsverlauf wird gestört. Durch feuchte Nachbehandlung ist dies zu vermeiden.

 

Das Schwinden

Unter dem sogenannten Schwinden versteht man die Volumenänderung, die beim Austrocknen des Terrazzo auftritt. Diese Maßveränderung hält in der Regel so lange an, bis ein Gleichgewicht zwischen Luft und Betonfeuchte eingetreten ist. Zuerst trocknet die Außenschicht des Terrazzovorsatzes, welche sich zusammenzuziehen versucht, dabei aber der feuchte Terrazzo im Kern keiner Formänderung unterliegt. Durch das Verhältnis der Zugspannung der trockenen Außenfläche und der Druckspannung im Terrazzokern können sogenannte Schwindrisse entstehen. So geschieht dies wenn die vorgenannten Zugspannungen die Zugfestigkeit des Terrazzo überschreiten. Wesentliche Einflussgrößen auf das Schwindverhalten sind auch der Wasserzementwert bzw. Wassergehalt, sowie die allgmeinen Umweltbedingungen und die Luftfeuchte. Häufig treten Schwindrisse dann auf, wenn Durchzug herrscht, z.B. durch geöffnete Fenster und Eingangstüren. Auch in Sommermonaten kann dies bei Eintritt der Sonne durch Fenster geschehen. Hier sind gesonderte Sicherungsmaßnahmen zu treffen und mit der Bauleitung abzusprechen.

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